Montag, 16. August 2010

Endlich unterwegs

Nein, der Camino hat mich in Genf gar nicht herzlich empfangen. Im
Gegenteil: Er hat mir einen heftigen Wind um die Ohren gehauen und
dann begann es auch noch zu regnen. Gar nicht wenig. Schon am ersten
Tag sind auch meine Vorsätze ins Wasser gefallen. Ich wollte ja mit
mehreren kurzen Etappen beginnen. Daraus ist nichts geworden, weil ich
bis zum Col du Mont Sion laufen musste, weil vorher einfach keine
Übernachtungsmöglichkeit zu finden war. In Mont Sion sah es nicht
viel besser aus. Ich hörte, dass es in Charly (diesen Ort gibt es)
einen Accueil jacquaire gibt. Dann bin ich halt nochmals ca. 7 km
gelaufen. Jetzt sitze ich ganz alleine mitten in diesem kleinen Dorf
und habe ein sauberes Häuschen ganz für mich allein und erst noch
gänzlich ohne Hospitalero. Vielleicht kommt ja noch jemand. Mit dem
Ausgang wird auch nichts. Das Dorf hat weder Laden noch eine Beiz.
Dafür einen kleinen Jakobus in der Kirche und einen Place de St.
Jacques. Ist das nicht auch etwas wert? Für einen Pilger wie mich
schon.