Sonntag, 29. August 2010

Wie Gott in Frankreich

Sternstunden sind auch auf dem Camino selten. Und eine spezielle
Eigenschaft haben sie immer: sie treten völlig überraschend auf.
Heute sind mir gleich zwei Sternstunden zugefallen. Die erste kam nach
ca. 10 km Marsch. Wie aus dem Nichts tauchte in St-Vincent-de-Barrès,
ein Bilderbuchdörflein auf einem kleinen Hügel, eine Fressbeiz auf.
Ich setzte mich hin und liess mich -ausnahmsweise an einem Mittag -
herrlich verköstigen. Fühlte mich wie Gott in.... Solch einfachen
Situationen genügen um das Herz eines Pilgers zum Schwelgen zu bringen.
Am Abend versuchte ich in Meyesse zwei Stunden lang vergeblich eine
Unterkunft zu finden. Als ich mich genötigt sehe, weiter zu ziehen und
die ersten Schritte auf der Autostrasse gemacht habe, hält ein Auto
an. Ich werde spontan zum Übernachten eingeladen. Ich kann mein Glück
fasst nicht fassen. Ein Engel ist mir zur rechten Zei erschienen.