Montag, 20. September 2010

15. Castres - Dourgne

Heiss und fast ausschliesslich geteerte Strassen. Ich bin zügig
marschiert und früh im Fraunkloster Scholastica angekommen. Vom
Kloster ist wenig zu spüren, weil wir in einem Haus ausserhalb der
Klostermauern untergebracht sind. Endlich genug Zeit und ideales
Wetter für eine grosse Wäsche. Das ist zwar nicht spannend, aber
gehört zum Pilgeralltag.
Jetzt sind mehr Pilger unterwegs. Ein Amerikaner aus New York mit
einem sieben Kilo schweren Rucksack, inkl. Zelt. Das soll mal einer
nachmachen. Ein Italiener, der den Weg in Rimini begonnen hat. Seine
Frau und eine Freundin begleiten ihn ab Castres vier Tage. Dann ist
noch eine Mutter mit ihrer Tochter aus Kanada hier. Die beiden mussten
vor fünf Tagen im Freien schlafen, weil sie sich verlaufen hatten.
Selbstverständlich sind auch einige ältere Franzosen da. Diese
Vielfalt an Nationalitäten auf dem Camino ist und bleibt für mich
immer wieder faszinierend. Vielleicht entsteht in den nächsten Tagen
mit diesen Pilgern eine gemeinsame, verbindende Geschichte.
Fortsetzung folgt (wie bisher).