Mittwoch, 29. September 2010

21. Leguevin - L'Isle-Jourdain

Manchmal betrete ich grosse Kirchen am Weg, wo ich mich frage, wie und
wo man in diesen Räumen Gott begegnen könnte. Diese Kirchen sind so
verstaubt und mit so furchtbaren Helgen und Heiligenfiguren aus dem
19. Jahrhundert verstellt, dass man gar keine Lust hat, darin zu
verweilen. Wieso hat niemand den Mut, solche Kirchen radikal zu
entrümpeln? Eine (fast) leere Kirche könnte wenigstens ein Gefühl
der offenen Weite von Gott vermitteln. Das wäre m. E. sehr viel und
völlig genügend. Vielleicht gehen darum heute so viele Menschen auf
den Camino, weil sie in der Natur, in den Landschaften diese offene
Weite Gottes unverstellt erleben können.