Regen, Nebel und Kälte. Ziemlich bald wurde mir klar, dass ich eine
kürzere Etappe machen werde. In Accous gibt es eine Niederlassung der
Premonstratenser. Dieser Orden ist mir von Conques her bekannt und
sympathisch. Darum benutzte ich die Gelegenheit, nach ca. 12 km bei
den Premonstratensern anzuklopfen. Ich hatte eine bestimmte
Vorstellung im Kopf, wie es in einem Minikloster etwa aussehen könnte,
resp. müsste. Es war ganz anders. Ich kam in ein unordentliches und
lieblos eingerichtetes Haus ohne Ambiance. Weil ich der einzige Gast
war, erhielt ich ein Einzelzimmer, auch ein schäbiges. Der Empfang des
einzigen Premonstratensermönches, der hier lebt, war sehr herzlich.
Den baskischen Priester, der auch hier lebt, habe ich nicht gesehen.
Der Dritte in dieser WG ist ein Gärtner, der für die beiden
geistlichen Herren und die Pilger mehr schlecht als recht kocht. In
der Vesper war ich allein mit dem Mönch. Vielleicht werde ich in der
Laudes auch der einzige Teilnehmer sein. Zuhinterst in diesem Tal
scheint das Missionieren ein schwieriges Pflaster zu sein. Der Mönch
meinte dazu: " Ich setze nur die Samen. Wann die Frucht aufgehen wird,
weiss nur der Herr." Er lebt hier seit 44 Jahren.